Leitfaden: Der erste Immobilienkauf in Hessen – Was Sie wissen müssen


Der Kauf der ersten eigenen Immobilie ist ein bedeutender Schritt – emotional, finanziell und rechtlich. Ob in Frankfurt, Wiesbaden, Kassel oder ländlicher Umgebung: Wer in Hessen Wohneigentum erwerben möchte, sollte sich frühzeitig gut informieren. Dieser Leitfaden gibt einen verständlichen Überblick über alle wichtigen Schritte, Förderungen und Besonderheiten, die beim Immobilienkauf in Hessen zu beachten sind.


1. Finanzielle Vorbereitung – was kann ich mir leisten?

Bevor Sie nach passenden Objekten suchen, sollten Sie genau wissen, wie viel Immobilie Sie sich leisten können. Wichtige Faktoren:

  • Eigenkapital: Idealerweise mindestens 20–30 % des Kaufpreises
  • Monatliche Belastung: Faustregel: nicht mehr als 35 % des Nettoeinkommens für Kreditrate
  • Nebenkosten:In Hessen kommen zusätzlich ca. 10–12 % des Kaufpreises hinzu für:
    • Grunderwerbsteuer (6 %)
    • Notar- und Grundbuchkosten (ca. 2 %)
    • Maklerprovision (meist 3,57 % für Käufer, abhängig vom Angebot)

Tipp: Holen Sie sich frühzeitig eine Finanzierungszusage („Finanzierungszertifikat“) von Ihrer Bank oder einem unabhängigen Finanzberater.


2. Immobiliensuche – Lage, Lage, Lage

In Hessen gibt es große Preisunterschiede zwischen Stadt und Land:

  • Frankfurt & Rhein-Main: hohe Preise, stark nachgefragt
  • Mittelhessen (z. B. Gießen, Marburg): günstiger, aber wachsendes Entwicklungspotenzial
  • Nordhessen (z. B. Kassel, Fulda): oft noch moderatere Preise, teils gute Renditechancen

Achten Sie bei der Auswahl auf:

  • Infrastruktur (Verkehr, Schulen, Einkauf)
  • Zukunftsperspektive der Region
  • Zustand der Immobilie (Sanierungsbedarf, Energieeffizienz)

3. Besichtigung & Kaufentscheidung

Prüfen Sie die Immobilie genau – im Zweifel mit einem Bausachverständigen. Achten Sie auf:

  • Baujahr und Modernisierungen
  • Energieausweis
  • Zustand von Dach, Heizung, Fenstern
  • Gemeinschaftskosten bei Eigentumswohnungen

Tipp: Mehrere Besichtigungen lohnen sich – vergleichen Sie Angebote und lassen Sie sich nicht zu Schnellentscheidungen drängen.


4. Der Kaufprozess – Schritt für Schritt

  1. Kaufzusage & Finanzierungszusage
  2. Notartermin: Der Kaufvertrag wird notariell beurkundet – erst danach ist er rechtsgültig.
  3. Eintragung ins Grundbuch: Käufer wird neuer Eigentümer
  4. Zahlung des Kaufpreises: Erst nach Eigentumsvormerkung („Auflassungsvormerkung“)
  5. Übergabe der Immobilie

5. Förderungen in Hessen nutzen

Wer in Hessen die erste Immobilie kauft, kann verschiedene Fördermöglichkeiten prüfen:

  • Wohn-Riester: staatlich geförderte Altersvorsorge für selbstgenutztes Eigentum
  • KfW-Förderprogramme: günstige Kredite und Zuschüsse für energieeffizientes Bauen und Sanieren
  • Hessische Landesförderung: z. B. über das „Landesprogramm Wohnungsbau“ – abhängig von Einkommen und Familienstand

Tipp: Lassen Sie sich von Ihrer Hausbank oder einem Fördermittelberater über passende Programme informieren.


6. Absicherung & Unterhalt nicht vergessen

Mit dem Kauf allein ist es nicht getan – denken Sie auch an:

  • Gebäudeversicherung, Hausratversicherung, ggf. Wohngebäudehaftpflicht
  • Rücklagen für Reparaturen und Modernisierungen
  • Grundsteuer und laufende Betriebskosten

Fazit

Der Kauf der ersten Immobilie in Hessen ist gut machbar – mit realistischen Erwartungen, fundierter Finanzierung und sorgfältiger Planung. Wer frühzeitig Kosten kalkuliert, Angebote vergleicht und sich fachlich beraten lässt, kann sich den Traum vom Eigenheim in einer der vielfältigsten Regionen Deutschlands erfolgreich erfüllen.


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